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Die Stunde beende ich!
Hallo Gruppe.
2012 war großartig.
Mein absolutes Highlight war der Baumgartner-Sprung.
Felix Baumgartner stürzte aus der Stratosphäre auf die Erde hernieder, jedoch nicht ohne zuvor noch seine spontan-einstudierten Worte „I´m going home“ zu sprechen. Milliarden Menschen saßen vor den Fernsehgeräten, und warteten mit einer Tüte Chips darauf, dass das Red Bull Männchen einen Krater in die Wüste von Roswell schlagen würde.
Leider auch die Kinder aus meiner Klasse.
Als ich am nächsten Morgen meinen Klassenraum betrat, stand der kleine Pauli mit einer Red Bull Dose in der Hand auf dem Papierregal, und stürzte sich mit einem lauten „Eimm goinn homm“ auf die Tischkante. Doppelter Nasenbeinbruch. Red Bull verleiht leider doch keine (Nasen)Flügel.
Natürlich bin ich mit Pauli sofort ins Spital gefahren. SMZ-Ost. Die Notaufnahme war an diesem Tag schwer überfordert. Überall lagen Menschen in selbstgebastelten Raumanzügen (also Red Bull T-Shirts, Fahrradhelme, Taucherbrille und Schnorchel) herum und stöhnten: „Today I´m not going mehr home! But a gemäßigte Diktatur is super.“
Tja, und im September 2012 habe ich mit einer neuen 1. Klasse begonnen. Die kleinen Erstklassler sind superherzig. Ich kann mich noch an den ersten Schultag erinnern. Als ich meine mit viel Liebe gestaltete erste Klasse betrat, überkam einige Kids gleich einmal ein spontaner Weinkrampf. Logisch, sie warteten auf eine liebe, süße, gütige Volksschullehrerin, und stattdessen hinein kam ein 1,92m großer, kahlrasierter Mann. Einige Kids jubelten vor Freude. Und einige Kids bekamen gar nicht mit, dass ich schon da war, da sie von ihren Mamis mit Hilfe von Speichelfäden als Haargelersatz noch schnell die Frisur zurechtgeklebt bekamen.
Nach einigen Minuten waren dann aber ALLE Kinder auf meiner Seite, da sie merkten, dass ich eh ein ganz netter und lustiger bin. (hehe)
Das Problem war nur: Nun begannen die Eltern zu heulen, da das Wort „Abnabelung“ bei einigen offensichtlich böse Assoziationen hervorrief. Sie fielen den Kids, die neugierig ihre neue Umgebung begutachteten, um den Hals und flehten: „Verlass mich nicht. Ich werde dich so vermissen.“ Oder wie das bei den zweisprachigen Erziehungsfetischisten heißt: „Leave me not. I will you so miss.“
Als einige Eltern anschließend versuchten sich mit Handschellen an die Tische ihrer Kinder zu ketten, musste ich leider abbrechen.
Aber mittlerweile hat sich alles herrlich eingependelt. Die Eltern lassen die Nabelschnur immer lockerer, bis auf die eine Mami, die versuchte sich in einem meiner Materialkästen zu verstecken. Ich habe sie entdeckt und seitdem ist Ruhe.
Die Kids sind super. Eine tolle Mischung. Ich habe schon viel über ihre Freizeitgewohnheiten herausgefunden: MC Donalds und Playstation. Das sind ja schon einmal tolle Voraussetzungen für meine „gesunden Jausen“ und sozialen Spiele. Als ich gestern in der 10 Uhr Pause Kohlrabi schneiden und austeilen wollte, war das Chaos perfekt. Die Kinder heulten hysterisch durcheinander und übten sich in kollektiver Verweigerung: „So etwas essen wir nicht.“ Ein heilloses Durcheinander brach aus. Aus sämtlichen Materialkästen in der Klasse stürmten plötzlich besorgte Mamis heraus, hin zu ihren Kindern, und sie sahen mich mit hasserfüllten Augen an. Ein Vater brachte es sogar fertig sich im Bankfach seines Sohnes zu verstecken. Kein Scherz. (Ohja, doch, aber ich schwöre, viel hat nicht gefehlt!)
Ob dieses Chaoses musste ich den Schultag vorzeitig beenden. Ich fuhr am Nachhauseweg noch kurz bei McDonalds vorbei und setzte mich dann ausgestattet mit herrlichem Junk Food vor die Playstation.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderschönes Weihnachtsfest, tolle Ferien (die zugegebenermaßen viel zu lange dauern J), und in der Hoffnung, dass Andreas Salcher am Weihnachtsabend im SANTA-Kostüm vor mir steht und mir sagt, dass er mich endlich lieb hat, schick ich euch ein Lachen.
Markus
P.S.: Apropos Weihnachten: Jesus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben. Also sündigt ordentlich, damit sein Tod nicht umsonst war.