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Willkommen zurück!

Nachdem ich ja jetzt geschlagene 7 Monate in Krems… ähm… Karenz war, bin ich wieder zurück im Schulalltag. Mein Gott, was sich alles geändert hat: Die Computer arbeiten in Lichtgeschwindigkeit (wobei es sich hierbei um die Maßeinheit handelt, die die Geschwindigkeit eines sterbenden Glühwürmchens auf nassem Waldboden beschreibt), Inklusion wird groß geschrieben (allerdings hat man das vorher auch getan, weils ja ein Hauptwort ist) und aufgrund der vielen Flüchtlingskinder hat man…. alles beim Alten gelassen (die Lehrer werdens schon irgendwie machen; haben eh so viele Ferien).

In der Karenz konnte ich wahnsinnig viel lernen, das mir auch für die Klasse massivst hilft. In den diversen Babyturn- und Musikgruppen, habe ich tolle alternative Erziehungsmethoden kennengelernt.

1) Das Verhalten spiegeln: Die 2jährige Emma bekam auf der Langbank einen unglaublichen Wutanfall. Emmas Mama war sofort zur Stelle: „Ja Emma, ich sehe, du bist wütend! Wüüüüüüüteeeeeeend! AHHHHRGGG!“ Mit diesen Worten riss sie sich selber einen Büschel Haare aus, was ihre Spiegeldemonstration eindrucksvoll untermauerte. Blöd war nur, dass sich Klein-Emma die Mutter zum Vorbild nahm und schreiend auf den 18 Monate jungen Ferdinand Leopold zulief, der gerade nichts Böses ahnend in der Ecke saß und genüsslich an einem Bio-Natur-Zurück zum Ursprung-Hipp-Quetschi nuckelte (das in etwa den gleichen Vitamingehalt aufweist, wie ein vor 3 Tagen überfahrener Igel). Als Ferdinand Leopold realisierte wie ihm geschah, hatte er erstens keine Haare mehr (die steckten zwischen Emmas Fingernägeln und Zähnen) und zweitens ein Trauma fürs Leben. Ferdinand Leopolds Mutter stürmte sofort auf Emmas Mutter zu (um den Sohnemann kann man sich ja auch ein paar Minuten später noch kümmern) und kratzte ihr mit ihren „Freddy Kruger“-Fingernägeln ein Cut in die Wange, dass sie aussah, wie ein FPÖ-ler nach dem Häuslfechten. Diese wiederum spiegelte das Verhalten ihrer Widersacherin: „Ja, Ferdinand Leopolds Mama ist wütend! Wüüüüüteeeeeeeend!“ Mit diesen Worten beende ich zum Schutz eures Magens die Geschichte. Nur soviel: Walking Dead ist eine Pilcher-Verfilmung gegen diesen Vormittag in der Babyspielgruppe.

2) Mit den Kids diskutieren (die „Red ma drüber“- Methode): „Dominik, du hast mir dein benutztes Klopapier als Lesezeichen ins Klassenbuch gelegt. Red ma drüber. Was spürst du dabei?“

„Weil ich es gesagt habe“ ist voll 80er. Heute wird diskutiert. Man möchte die Kids ja argumentativ überzeugen. Nicht verdonnern. Das kann zu tiefsinnigen Dialogen führen. „Ich finde es nicht gut, dass du die Sofie-Marie in die Hand beißt.“ „Wieso nicht?“ „Weil es ihr weh tut!“ „Ich will aber.“ „Schau, da steckt schon dein Eckzahn in Sofie-Maries Mittelhandknochen.“ „Ich will aber.“ (Beißt abermals.) „Na gut, einmal noch, aber dann reflektieren wir dein Verhalten nochmals.“
Das Kind kann sein Verhalten immerhin so lange durchziehen, wie die Diskussion anhält. Davon hat auch die Umwelt etwas, etwa wenn es um lautes Herumspringen in einem Lokal geht.

 


Ich werde mir beide Erziehungsstile gut einprägen (damit ich nie auch nur annähernd Gefahr laufe, sie anzuwenden). 

So long, liebe Freunde

Markus

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