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Die Stunde beende ich!
Servus zusammen!
Früher war alles besser.
Wir Kinder der 80er, die ein gemeinsames Feindbild hatten - Udo Huber -, waren ausschließlich an der frischen Luft. Haben Baumhäuser gebaut. Sind in der Früh losgezogen und kamen erst spät abends wieder heim. Wurden nicht vom Fernsehen zugemüllt. Und Smartphones gabs nicht mal ansatzweise.
LOL (Liberale Osterhasen Libellen!?!?)
Wenn ich so an meine Kinderzeit denke:
Also, ich habe noch nie ein Baumhaus gebaut (was aber durchaus auch daran liegen könnte, dass ich handwerklich ein Dillo bin; ich bin der, der den Staubsauger hält, während meine Frau Löcher in die Wand bohrt).
Ich habe prinzipiell die Wohnung nie vor 11 Uhr vormittags verlassen und war zum Mittagessen wieder daheim.
Ich bin zu jeder Gelegenheit vor den Fernseher gesetzt worden und hab mir die 400. Wiederholung vom Seniorenclub reingezogen.
Und das Smartphone meiner Generation hat Tric-o-Tronic geheißen, und wehe uns hat jemand angesprochen, während der Donkey Kong eindimensional die Fässer von der Baustelle runtergeschmissen hat. Der wär stundenlang an einen Baum gefesselt dazu gezwungen worden, in Endlosschleife Limahl zu hören (Never Ending Story; im wahrsten Sinne des Wortes).
Auch diese typischen Elternsätze haben sich seit damals nicht verändert.
(M = Mama, P = Papa, K = das schweigende Kind)
P: Solange du deine Füße unter meinem Tisch hast.
M: Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.
P: Die Kinder in Afrika wären froh, wenn sie das zu essen hätten.
M: Das iss nicht, das verpickt dir nur den Magen.
P: Mach den Mund ZU beim Essen.
M: Mach den Mund AUF beim Reden.
P: Es interessiert mich nicht, was die anderen dürfen.
M: Wenn der Flo von der Brücke springt, … eh scho wissen.
P: Nicht gleich… JETZT!
M: Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede.
P: Schau mich gefälligst nicht so an.
M: Es ist nur eine Phase. Es ist nur eine Phase.
P: Also bei meinem Vater hätt ich mir das nicht erlauben können.
M: Du wirst deinem Papa immer ähnlicher.
P: Von MIR hast du das nicht.
M: Wart nur bis dein Vater nach Hause kommt.
P: Ein Indianer kennt keinen Schmerz.
M: Jööööö, nächste Woche gibts Thermohosen beim Tchibo.
P: So, ich zähl jetzt bis 3. 1… 2… 2einhalb… 2dreiviertel…
M: Manchmal frag ich mich, was ich in deiner Erziehung falsch gemacht hab.
Ja eh das.
Oder: Vom Fernsehen bekommt man viereckige Augen. Wenns danach ginge, müssten meine Augen aussehen wie ein Rubik-Würfel.
Was ich damit sagen will? Es war immer gleich. Eltern woll(t)en (im Normalfall) immer das Beste für ihre Kids.
Der Unterschied zu damals ist nur: Heute erfahren wir überall, was wir alles falsch machen. Von den „Experten“. In Facebook-Gruppen. In Fernsehsendungen. In Erziehungsratgebern.
Heute sind ALLE Experten für alles. Meine Wahrheit zu den „Experten“ (v.a. zu den „Bildungs- und Erziehungsexperten“) : Das alles sind Marktschreier, die ihre Bücher und sich selbst in Szene setzen wollen. Die meisten von denen haben noch nicht mal Kinder bzw. sind auch nur eine Minute in einer Klasse gestanden. Also: Einfach mal Klappe halten (Das verkauft halt nur blöderweise keine Bücher).
So jetzt bin ich glorreich abgeschwiffen (oder heißt es abgeschweift?).
Ich wünsche euch Fröhliche Weihnachten und mein Tipp fürs neue Jahr (wenn ihr den befolgt, kann gar nichts mehr passieren):
SEI KEIN DEPP. Außer du heißt Johnny.
Markus
P.S.: Was man Kindern unbedingt als ganz heißen Tipp für ihre Zukunft mitgeben sollte:
„Du kannst alles erreichen - du musst nur deine Erwartungen herunterschrauben.“